Verirrt - Nika Michaelis
Autor: Nika Michaelis
Verlag: Edition M Verlag
Seiten: 430
ISBN: 9782496711622
⭐⭐⭐,5
Klappentext: Willkommen in den Tiefen menschlicher Abgründe - der packende Auftakt um das Hamburger Ermittlerteam Kollinger und Zastrow.
Haben Sie einmal in einen Abgrund hineingesehen? Hüten Sie sich! Es verändert Ihren Blick auf ewig.
Die grotesk inszenierte Leiche einer jungen Frau wird aufgebahrt in einer alten Badewanne am Hamburger Stadtrand in einer Bauernhofruine aufgefunden. Das Opfer ist nicht nur verkleidet und übertrieben geschminkt, ein weiteres schockierendes Detail in dieser absurden Szenerie verdeutlicht Carmen Kollinger und ihrem jüngeren Kollegen Matthias Zastrow, dass dieser Fall eine besondere Herausforderung wird.
Das Opfer war Patientin in einer Nervenheilanstalt und es gibt viele Verdächtige mit einem Motiv. Doch die taffe Klinikchefin gibt sich wenig kooperativ, ebenso wie ihr halbseiden wirkender Oberarzt. Es ist viel Fingerspitzengefühl und psychologisches Einfühlungsvermögen vom Ermittlungsduo gefragt, dessen Aufgabe durch private Turbulenzen nicht einfacher wird. Als sie sich endlich auf der richtigen Fährte wähnen, verschwindet ein weiteres Mädchen aus der Klinik. Die Sprachnachricht, die es hinterlassen hat, verrät nicht viel, nur dass sie sich in Todesangst wähnt ...
"Verirrt" ist der Beginn einer Kriminalreihe um die Hamburger Kommissarin Carmen Kollinger.
Dieser Kriminalfall rund um die Nervenheilanstalt empfand ich als sehr spannend und interessant. Hier bleibt viel Platz für Spekulationen und als Leser erfährt und lernt man eine Menge.
Der Einstieg ist rasant und spannend, auch die Einführung des Ermittlerduos ist super gelungen. Das Spektrum der Charaktere ist breit aber dafür sehr gut ausgearbeitet und gelungen. Allerdings wurden sie schnell eingeführt und ich tat mich schwer sie zu überblicken. Auch bei jedem einzelnen Kapitel musste ich mich erstmal hineinfinden um zu wissen um welchen Charakter es nun geht und aus welcher Perspektive.
Durch den stetigen Perspektivenwechsel hat man einen intensiven Einblick in die Ermittlungsarbeit als auch in die Psychologie und Hintergründe als auch Abläufe einer Nervenheilanstalt. Der Schreibstil ist so weit recht gut und eher direkt aber zeitweise ziemlich träge und langatmig. Ich vermute dies liegt daran das die Autorin den Schreibstil aller unterschiedlichen Charakteren anpasst und dies ist gewöhnungsbedürftig.
Dieser Krimi kommt sehr gut ohne düstere und grausige Szenen aus aber das war völlig in Ordnung und überlässt einen viel Freiraum in seiner Fantasie.
Die Wendungen sind sehr überraschend und geben der Story doch eine gewisse Spannung und Unterhaltungsgrad.
Leider aber konnte mich die ganze Story nicht wirklich mitreißen und auch zu den Charakteren fehlte mir die Bindung. Ich empfand alles als ziemlich oberflächlich und das Ereignis berührte mich nicht. Aber die Auflösung des Falles ist schlüssig, überraschend und hat mir gut gefallen.
Allerdings glaube ich nicht das es für mich ein Wiedersehen mit Carmen Kollinger geben wird.
Im Gesamten aber ein
solider Auftakt in die Kriminalreihe.