Ewige Schuld - Arne Dessaul
Autor: Arne Dessaul
Verlag: Maximum Verlag
Seiten: 296
ISBN: 978-3986790370
⭐⭐⭐,5
Klappentext: "Hätte ich geahnt, was meine Fragen auslösen, hätte ich die Finger davongelassen."
Eine tiefe Schuld, auch wenn wir sie nicht bewusst auf uns laden, verfolgt uns ein Leben lang. Wenn wir sie endlich tilgen wollen, machen wir es oft nur noch schlimmer. So ergeht es Fritz Tiedemann.
Fritz bewegt sich zwischen den Welten. Als Einziger aus seinem Dorf geht er aufs Gymnasium in Wolfenbüttel und macht sich damit selbst zum Außenseiter. Als er und seine Mitschülerin Freda sich kurz vor dem Abitur näherkommen, beginnt für ihn ein neues Leben.
Nicht zuletzt wegen Freda wühlt er tief in der Nazi-Vergangenheit seines Heimatdorfes und lüftet ein düsteres Geheimnis.
Als ihn dann Elke, die Verlobte seines besten Freundes Helmut, verführt, gerät Fritz in einen gefährlichen Strudel, aus dem es kein Entrinnen gibt …
Vor allem ahnt Fritz nicht, welche Tragödien er auslöst. Das ganze Ausmaß erschließt sich ihm erst mehr als vierzig Jahre später.
Ein gemütlicher kleiner Snack für zwischendurch mit historischen Hintergrund die eine Informative Spannung aufbaut. Gerne möchte man einfach wissen welches Geheimnis Fritz auf der Spur ist. Die kurzen Kapitel dafür sind gerade zu perfekt und enden öfter mit einem kleinen Cliffhänger. Also muss man weiter lesen.
Während wir Fritz's Leben mitverfolgen, hat man zu Beginn erst keine Ahnung das er selbst zwei ungelöste Fälle löst die schon längst von den Dorfbewohner abgeschrieben sind. Auch in der Gegenwart ist er fleißig denn einer dieser "Fälle" bleibt auch 1974 ungelöst.
Der historische Anteil hat mir tatsächlich gut gefallen, es wurde angenehm über das Buch hinweg aufgeteilt, so dass man nicht gleich von den Informationen überrannt wird. Dennoch empfand ich den historischen Teil dann doch irgendwie zu wenig und hatte mit mehr erwartet auch das dieser Teil so schnell "abgeschlossen" war fand ich auch schade, dennoch hat die Auflösung super gepasst und machte Platz für weitere offene Fragen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, leicht und verständlich. Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und passen sich der Geschichte gut an. Bildlich konnte man sich alles übrigens auch sehr gut vorstellen. Ebenso Fritz selbst wobei er in seinen jungen Jahren wirklich naiv war und Mist gebaut hat. Aber so sind die jungen Leute eben, können wir uns alle nicht so wirklich rausreden.
Und ein kleines Wiedersehen gab es, nämlich mit Helmut Jordan. Jetzt wissen wir mehr aus seiner Vergangenheit und woher genau er kommt. Ein schöner kleiner Zusatz.
Rundum ein kurzes Lesevergnügen, ohne extreme Tiefe zum historischen Teil. Mich konnte das Buch nicht so sehr abholen, da fehlte nur einfach tatsächlich die Tiefe in allem.
Dennoch ein gutes Buch für zwischendurch mit einem lockeren und leichten Schreibstil.
Vielen dank Liebes Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar.