Der Heimweg - Sebastian Fitzek

Autor: Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer Knaur
Seiten: 400
ISBN: 9783426519462
⭐⭐⭐⭐

Klappentext: Wer das Datum seines Todes kennt, hat mit dem Sterben schon begonnen – dieser Bestseller von Sebastian Fitzek ist nichts für schwache Nerven!

Es ist Samstag, kurz nach 22.00 Uhr. Jules Tannberg sitzt am Begleit-Telefon. Ein ehrenamtlicher Telefon-Service für Frauen, die zu später Stunde auf ihrem Heimweg Angst bekommen und sich einen telefonischen Begleiter wünschen, dessen beruhigende Stimme sie sicher durch die Berliner Nacht nach Hause führt - oder im Notfall Hilfe ruft.

Noch nie gab es eine wirklich lebensgefährliche Situation. Bis heute, als Jules mit Klara spricht.

Die junge Frau hat entsetzliche Angst. Sie glaubt, von einem Mann verfolgt zu werden, der sie schon einmal überfallen hat und der mit Blut ein Datum auf ihre Schlafzimmerwand malte: Klaras Todestag!

Und dieser Tag bricht in nicht einmal zwei Stunden an …

Ich bin ein großer Fan von Geschichten die einen um den Finger wickeln und man sich nicht sicher ist was nun Realität und was Hirngespinst ist. Man im Verstand alle möglichen Theorien aufstellt, diese am Ende aber alle hingeworfen werden, weil es dann doch eine ganz andere Lösung für all das gibt.

Genau diesen Part hat Fitzek wirklich sehr gut umgesetzt und ausgearbeitet. Auch bei den Protagonisten war ich mir anfangs absolut sicher wer die Wahrheit sagt aber dann kam schleichend die Erkenntnis das auch ich als Leser in die Irre geführt wurde. Und auf die Frage was nun reiner Hirngespinst ist wurde ich am Ende so überrascht und hat mich tatsächlich auch versöhnlich gestimmt.

In dem Buch passiert unglaublich viel und an manchen Stellen schnitten sie sich so das es teils zur Verwirrung kam. Damit muss man zurecht kommen, da auch zum Teil einige Handlungen nicht zuende geführt wurden. Dennoch ist es von vorne herein spannend und hält viele unerwartete Wendungen parat.
Einiges erscheint auch völlig überzogen und weit hergeholt aber der Spannungsbogen bleibt konstant und dadurch das es sich auch noch so flüssig und einfach lesen lässt ist dieses Buch schnell ausgelesen.

Die Atmosphäre ist das ganze Buch über sehr bedrückend, dunkel und voller Furcht. Besonders die Gefühle und Emotionen von Klara sind sehr authentisch.

Hier werden die Themen häusliche Gewalt und sexueller Missbrauch aufgeführt und einige Szenen sind sehr detailiert beschrieben. Das kann gegebenenfalls für den ein oder anderen Leser etwas zu heftig sein.

Kurz gesagt, der Anfang ist etwas zäh, der Mittelteil durch die vielen Handlungen etwas verwirrend aber das Ende dafür sehr spannend.
Im allen ein wirklich sehr spannendes Buch, sehr detailreich, es werden wichtige Themen angesprochen und lässt einen wirklich nachdenklich zurück.